Biofeedback-Therapie ist eine klinisch anerkannte und völlig schmerzfreie Behandlungsmethode, die in unserer Praxis bei verschiedenen Erkrankungen erfolgreich angewendet wird. Bei Biofeedback werden Körperfunktionen wie die Herzfrequenz, die Muskelspannung oder die Durchblutung mit geeigneten Geräten gemessen und rückgemeldet. Dadurch können die Veränderungen im eigenen Körper von Moment zu Moment wahrgenommen werden. Die Rückmeldung erfolgt meist über einen Computerbildschirm oder über Lautsprecher und ermöglicht diese Funktionen unter willentliche Kontrolle zu bringen. Im Verlauf einer Behandlung gelingt es immer besser, die durch das Biofeedback erworbenen Fertigkeiten jederzeit auch ohne Gerät anzuwenden. Biofeedback ist somit ein Lernen von Körperwahrnehmung, Selbstkontrolle und Selbstheilung.
Die therapeutische Bandbreite eines guten Biofeedback Gerätes ist so vielfältig wie einfach in der Handhabung. Das Biofeedback-Gerät hat die Fähigkeit körperliche Prozesse sichtbar zu machen. Dadurch hat der Patient die Möglichkeit, Einfluss auf seine Körperfunktionen zu nehmen und diese willentlich zu steuern. Die Messungen erfolgen mit unterschiedlichen Sensoren, die die dafür passende Körperfunktion messen. Hier kann man die Atmung, den Herzschlag, die Muskelanspannung und -entspannung, die Gefäßverengung und -erweiterung, die Temperaturveränderung der Haut und die Hirnwellen messen. Je nach Diagnose, werden unterschiedliche Methoden angewendet um die Erfolgsrate zu steigern.
Ein wesentlicher Punkt ist jener, dass Biofeedback keine „Behandlung“ im wesentlichen Sinne ist, dass man nur passiv daran teilnimmt, sondern ein Training das aktive Teilnahme und Übung erfordert. Frank et al. vergleichen es mit dem Erlernen des Fahrrad Fahrens oder einer neuen Sprache. Mit Biofeedback kann den Patienten auch gezeigt werden, wie ihr Körper auf geistige Stimuli reagiert – vor allem auf jene welche stressbehaftet sind. Dies kann zum Beispiel mit einer Art Stress-Test geschehen, bei welchem sich die Phasen Entspannung-Stress-Entspannung abwechseln. Der Therapeut kann im Nachhinein dem Patienten auch genau erläutern, welche Bedeutung die Parameter und die Veränderung dieser für die Gesundheit des Patienten haben. Biofeedback kann sowohl als eine alternative als auch als eine ergänzende Therapie angeboten werden. Frank et al. geben als Gründe beispielsweise an, dass die aktuelle Behandlung keine ausreichenden (oder gar keine) Ergebnisse zeigt oder, dass der Patient intolerant auf Medikamente reagiert.
Die Dauer einer Behandlung bzw. eines Trainings hängt von der Erkrankung ab, die behandelt werden soll. Die bei Biofeedback Tirol behandelten Schmerzsyndrome wie Migräne, Spannungskopfschmerz oder CMD können in 7-15 Sitzungen behandelt werden, bis eine spürbare Veränderung eintritt.
Muskelspannung (EMG)
Beim EMG-Training erlangt der Klient Kontrolle über seine Muskelspannung.
Das Oberflächen-EMG ist laut Frank et al. wohl die meist gemessene Variable. Bei dieser Modalität erlangen Klienten Kontrolle über die Muskelspannung.
Das Ziel ist meist eine Verminderung von Überspannung welche sich oft in chronischen Schmerzzuständen äußert, die Anwendung erfolgt daher am häufigsten v.a. bei Spannungskopfschmerzen oder Zähneknirschen. Allerdings wird diese Methode auch zum Wiederaufbau geschwächter Muskulatur genutzt (wie z.B nach Schlaganfällen oder bei Inkontinenz).
Durchblutung (Vasokonstriktion)
Hier kann z.B. Fähigkeit erlernt werden, die Schläfenartiere willentlich zu verengen oder zu weiten (Migränetherapie).
Beim Vasokonstriktionstraining oder auch der Steuerung der Durchblutung an der Schläfenarterie wird ein entsprechender Sensor der die Durchblutung misst an der Schläfenarterie angebracht und dem Klienten wird die Enge, bzw. Weite dieser Arterie meist als Kreisring rückgemeldet.
Je kleiner in diesem Fall der Kreisring ist, desto enger ist die Arterie. Für die Platzierung der Elektrode empfehlen sich Klebelektroden oder ein Stirnband. Diese Methode wird v.a. bei Migräne eingesetzt.
Hautleitwert (SCL)
Dieser Parameter liefert Information über die Schweißdrüsenaktivität der Hand und gilt als guter Indikator für Stress und Entspannung.
Beim Temperaturtraining geht es darum zu erlernen die peripheren Extremitäten (meist die Hände) zu erwärmen. Um dies zu erreichen ist Entspannung notwendig, welche zu einer Weitung der Blutgefässe, damit zu mehr Durchblutung und damit zu mehr Wärme führt.
Diese Art des Feedbacks wird oft mit anderen Methoden kombiniert um allgemeine Entspannung zu erlernen, ist aber auch z.B. in der Migräneprophylaxe oder zur Behandlung von Morbus Raynaud bestens geeignet.
Therapie Zirl
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